Ein Spaziergang, der deine Sinne belebt: Lass dich von unseren kulinarischen Köstlichkeiten und Traditionen bezaubern.
Wir entführen dich zu einem Geschmackserlebnis der Extraklasse!

Mmmmh, Petits pâtés!

Diese spulenförmige, süß-salzige Spezialität duftet sanft nach Zitrone und ist seit dem 18. Jahrhundert der ganze Stolz der Stadt Pézenas.

Eine kulinarische Entdeckung

Die Petits Pâtés wurden Mitte des 18. Jahrhunderts vom englischen Koch Lord Clives, Vizekönig Indiens, der zu jener Zeit einen Erholungsaufenthalt in Pézenas verbrachte, eingeführt. Sie werden heiß oder lauwarm gegessen, mit Salat oder zum Aperitif. Dazu bietet sich ein trockener oder süßer Wein an.

Sie können leicht transportiert und bis zu 15 Tage lang im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Brunos Serviervorschlag mit einem lokalen Wein

Wenn die Petit Pâtés de Pézenas lauwarm zum Aperitif gereicht werden, werden sie bestens durch einen lebendigen, verführerischen Rosé begleitet. „Les Poupées Roses“ der Prieuré Saint-Jean de Bébian, einem historischen Top-Weingut des Languedoc, besticht mit frischen Noten von Grapefruit, Zitrone, zerdrückten Erdbeeren und einem Hauch Gewürzen. Dieser Wein entfaltet mit der süß-salzigen Pâté durststillende und belebende Eigenschaften. Ideal als Appetitanreger!

Hier findest du diese lokale Köstlichkeit
©Natacha Durrieu

Mmmmh, Croustade von Bessan!

Seit mehr als 100 Jahren wird in Bessan die berühmte Croustade hergestellt. Dieses Blätterteiggebäck besteht unter anderem aus dunkler Schokolade, geriebener Zitronenschale und Nüssen.

Zum Fingerschlecken!

Die Croustade wurde von Hausfrauen erfunden, die sie abends im Ofen des örtlichen Konditors backten.

Brunos Serviervorschlag mit einem lokalen Wein

Pierre Quinonero, ein Kult-Winzer unserer Region, produziert in Caux einen wunderbaren, für den kleinen Kreis bestimmten Likörwein, die Cuvée „Bruixas“ des Weinguts Domaine de La Garance. Dieser äußerst komplexe Süßwein ergänzt die Croustade und verlängert ihre köstlichen Aromen. Ein wahrhaftiges zweites Dessert im Glas!

Hier findest du diese lokale Köstlichkeit !
  • Boulangerie Balland (auf Bestellung)
    35 rue de la République – 34550 Bessan – Tél. 04 67 00 07 28
  • Bénézech Patrick (auf Bestellung)
    19 Grand’rue – 34550 Bessan – Tél. 04 67 77 40 51
©Natacha Durrieu

Mmmmh, Berlingots von Pézenas!

Für diese Bonbons wird Zucker in Stäbchenform gezogen und mit verschiedenen Aromen (Anis, Minze, Kaffee, Zitrone usw.) verfeinert. Diese Süßigkeit ist Monate lang haltbar. Es gibt nur noch eine einzige Fabrik, die Firma Boudet, die dieses handwerkliche Produkt herstellt. Kaufen kannst du es in allen Konditoreien und Feinkostgeschäften der Stadt.

Eine leckere Legende!

Die Herkunft des Bonbons ist nicht bekannt. Einer Legende nach soll im 17. oder 18. Jahrhundert bei großen Märkten, die die Straßen von Pézenas belebten, ein Afrikaner in traditioneller Kleidung anwesend gewesen sein. Auf seinen Schultern soll er ein Brett mit einem riesigen Stück gekochter Zuckermasse getragen haben. Ihr eigenes Gewicht ließ die Masse zu den Händen des Mannes hinabgleiten, der sie dann in die Länge zog und stückchenweise an Passanten verkaufte. Er war dabei von einer Schar Kinder umgeben, die Feuer und Flamme für diese Leckerei waren.

Bevor er in sein fernes Heimatland zurückkehrte, verriet er dem Bäcker, der ihn aufgenommen und ihm sein Werkzeug geliehen hatte, das Geheimnis des Rezepts.

Brunos Serviervorschlag mit einem lokalen Wein

Bonbons mit Wein zu kombinieren, ist eine Herausforderung, der ich mich nicht entziehen möchte. Um den Gaumen zu erfrischen, der von den Fruchtaromen und Kräutern umgarnt wurde, eignet sich ein lokaler Schaumwein, ein einfacher natürlicher Roséschaumwein („Pét Nat“). „L’Année Bulleuse“ von Philippe Richy Domaine Stella-Nova in Caux ist ein natürlicher Wein in intensivem Rosa, er perlt fein auf der Zunge und seine säuerliche Frische gleicht den Zucker der Berlingots aus. Eine Kombination, die für gute Laune sorgt!

Hier findest du diese lokale Köstlichkeit
©Natacha Durrieu

Mmmmh, Oignon Doux aus Lézignan!

Der Ursprung der „Oignons Doux“, was so viel wie „süße Zwiebeln“ bedeutet, reicht mindestens bis an den Anfang des 17. Jahrhunderts zurück. Sie lassen sich leicht an ihrer flachen länglichen Form erkennen. Wie ihr Name schon sagt, ist sie mild und kann somit roh oder in einem Salat gegessen werden. Sie werden auch „Cèbes“ genannt und brennen nicht in den Augen!

Ein gesunder Genuss!

In seinem Werk Naturalis historia lobte Plinius der Ältere diese Gemüsesorte als besonders gesundheitsfördernd.  Die Zwiebel ist kalorienarm, reich an Vitamin C und beinhaltet viele Mineralstoffe und Spurenelemente, die gut für das Immunsystem sind.

Wenn man von diesen Eigenschaften der „Cèbe“ profitieren will, muss man sie roh verspeisen!

Brunos Serviervorschlag mit einem lokalen Wein

Allerdings macht sich die Zwiebel von Lézignan leicht karamellisiert auch gut auf einer Tarte mit Rotbarbenfilet. Ein Weißwein einer fast verschwundenen Rebsorte, der Carignan Blanc, verleiht diesem Gericht den letzten Schliff. Die Cuvée „Lune Blanche“ des Weinguts Domaine Le Conte des Floris in Pézenas ist eine DER Weißweinreferenzen Südfrankreichs. Diese vollmundige, komplexe und unvergleichliche Cuvée altert ganz hervorragend. Eine opulente, edle Kombination, bei der die Mineralität und die harmonische Säure des Weins die Speise umhüllen.

Hier findest du diese lokale Köstlichkeit

Die Ernte findet von Juni bis August statt. Dann findest du die Zwiebeln auf Märkten oder in den Geschäften entlang der Hauptstraße in Lézignan.

Am ersten Juliwochenende feiert Lézignan die „Cèbe“ beim jährlichen Jahrmarkt (Markt mit regionalen Produkten, Spezialitäten mit Zwiebeln, Veranstaltungen).

©Natacha Durrieu

Mmmmh, Feigen aus Nézignan!

Seit der Zeit des französischen Königs Franz I. – vielleicht sogar schon früher – ist Nézignan führend im Feigenanbau. Ein experimenteller Obstgarten und ein Arboretum zählen aktuell über 80 Arten dieses edlen Baumes.

Eine Frucht, die es in sich hat!

Die Feige hat viele Eigenschaften, die bereits seit der Antike bekannt sind: So ist sie verdauungsfördernd, abführend, remineralisierend und entzündungshemmend. Zartschmelzend, geschmackvoll und, je nach Reifegrad, Sonneneinstrahlung und Varietät, mehr oder weniger süß. Frische Feigen werden gekocht oder roh, als Dessert oder als Beilage zu einem Fleischgericht gegessen.

Brunos Serviervorschlag mit einem lokalen Wein

Zu dieser Frucht mit komplexen Aromen wirkt ein milder Rotwein aus Grenache Noir Wunder. Die Cuvée „Solera Lulu“ von Cathy Do aus Montagnac Domaine de Campaucels bietet feine Aromen von Kirsche, Pflaume, schwarzer Schokolade und … Feige!

Hier findest du diese lokale Köstlichkeit !
  • Boulangerie « Aux délices de l’Evêque »
    13 avenue d’Agde – 34120 Nézignan l’Evêque – Tél. 04 67 09 35 50

Mmmmh, überbackene Miesmuscheln à l’Agathoise!

„Überbackene Miesmuscheln sind geschmackvolle Meeresfrüchte, die unser Herz erwärmen …“

Wusstest du, dass im Bassin de Thau jährlich fast 3000 Tonnen Miesmuscheln produziert werden? Miesmuscheln können roh, gegart und mariniert gegessen werden. Die größten Exemplare eignen sich für eine Brasucade oder zum Überbacken.

Jedem seine Füllung!

Jeder Koch hat sein eigenes Rezept: So wird das Brät manchmal mit in zuvor in Milch eingeweichtem Toastbrot oder Semmelbröseln oder ein wenig Crème fraîche, Gewürzen, Knoblauch und Petersilie verfeinert, damit die Mischung auch schön luftig wird.

Tipp des Kochs: die rohen Miesmuscheln über einer Schüssel öffnen und den Zentralnerv durchschneiden, ohne die Schalen voneinander zu trennen.

Brunos Serviervorschlag mit einem lokalen Wein

Ich schlage dazu einen Wein aus der lokalen Rebsorte Piquepoul vor . In der Cuvée „Bréchallune“, dem Picpoul-de-Pinet des Weinguts Domaine La Croix Gratiot in Montagnac, zeigt sich diese Rebsorte des Languedoc von ihrer samtigen Seite und besticht zudem mit einer schönen Säure. Eine fantastische Kombination mit allen Produkten des Mittelmeers. Anaïs Ricôme keltert den Wein mit Lebhaftigkeit und Eleganz.

Hier findest du diese lokale Köstlichkeit !

Miesmuscheln stehen auf der Karte zahlreicher Restaurants, werden aber auch bei ungewöhnlichen Veranstaltung wie der „Weltmeisterschaft der gefüllten Muscheln nach Agathoise-Art“ in den Mittelpunkt gestellt, die vom Club „Confrérie des farceurs et des farceuses des pays d’Agde“ im Alten Hafen von Cap d’Agde veranstaltet wird.

2017 hat das Restaurant „Millésim“ (Cap d’Agde) den Weltmeistertitel davongetragen. Das Restaurant „Le Floride“ (Cap d’Agde) durfte sich über den zweiten Platz freuen.

Im Jahr 2022 wurde das Restaurant „Le Brescou“ in Agde von der „Bruderschaft der Witzbolde und Witzbolde der Länder von Agde“ für seinen 1. Platz im Wettbewerb ausgezeichnet.

* Auszug der Hymne der Confrérie des Farceurs et des farceuses d’Agde von Antoine Catanzano

Mehr zum Pairing von Speisen und Wein

Wer ist Bruno? Bruno Stirnemann ist weder Sommelier noch Koch, er ist Wissenschaftler. Der Biologe hat seine Vorliebe für Experimente behalten und hat es sich zur Aufgabe gemacht, das geheimnisvolle Zusammenspiel von Speisen und Weinen zu erkunden. Seine Forschung hat er daher jetzt an den Herd verlegt. Bruno teilt seine Leidenschaft und organisiert Essen, bei denen sich alles um Food-Pairing dreht, Weingutbesichtigungen und Kochkurse. Wir haben ihn aufgrund seiner Erfahrung und seines Wissens um lokale Weinempfehlungen gebeten, die die Aromen unserer Spezialitäten noch besser zur Geltung bringen.

Les Accords de Bruno – 4, Place Fontaine Vedel – 34120 Pézenas – mail–  Tél. : +33 (0)6 60 17 41 55